Cartoonist Uli Stein gestorben

Cartoonist Uli Stein gestorben

Die Uli Stein Stiftung für Tiere in Not trauert um ihren Gründer. Tiere zu schützen, war sein Wille. Die Aufgabe bleibt für die Stiftung über seinen Tod hinaus.    

Uli Stein, Deutschlands beliebtester und erfolgreichster Cartoonist, ist tot. Wie erst jetzt mitgeteilt wurde, starb der auch international bekannte Künstler vor einer Woche in der Nacht von Freitag auf Samstag unerwartet in seinem Haus bei Hannover. Die Beerdigung fand auf Wunsch Steins im engsten Freundeskreis in Hannover statt. Uli Stein hinterlässt keine Familie.   

Stein litt unter der Parkinson-Krankheit. Trotzdem kam sein Tod für sein Umfeld überraschend. Uli Stein wurde am 26. Dezember 1946 als Sohn eines Beamten und einer Hausfrau in Hannover geboren. Er besuchte dort die Goetheschule. Nach Absolvierung des damals zweijährigen Wehrdienstes zog er nach West-Berlin und studierte an der Freien Universität Berlin Deutsch, Erdkunde und Biologie auf Lehramt. Während seines Studiums arbeitete er als freier Fotograf und Texter für Zeitungen. Kurz vor dem Examen brach er sein Lehramtsstudium ab, um hauptberuflich Journalist zu werden. Er arbeitete daraufhin unter anderem sechs Jahre für den Saarländischen Rundfunk, bis er sich Ende der 1970er-Jahre ganz auf das Zeichnen konzentrierte. 1982 kamen erste Postkarten und 1984 die ersten Bücher von Uli Stein auf den Markt. 

Es folgte eine steile Karriere über die Grenzen Deutschlands hinaus. Eieräugige und knollennasige Menschen, die freche Maus, aber auch seine Katzen, Hunde und Pinguine werden zu Markenzeichen, verewigt auf fast 200 Millionen Postkarten und in mittlerweile über dreizehn Millionen Büchern. Seine Cartoons erscheinen europaweit in über 100 Zeitschriften und Magazinen. 

„Ich möchte den Leuten Spaß machen, sie unterhalten und ihnen schöne Momente geben in trüben Zeiten oder auch in guten Zeiten“, sagt Stein 2009 in einem Interview. Oft treffen bei ihm Menschen- und Tierwelt aufeinander. Sein Blick auf die Menschen ist dabei manchmal bissig, sein Humor immer tierisch witzig – und für ihn das Ergebnis harter Arbeit: „Es ist bei mir nie so, dass ich am Tag etwas erlebe, es in Gedanken mitnehme, um es später in einen Cartoon umzusetzen. Es ist immer so, dass ich mich abends vor ein leeres Blatt oder meinen Tablet-PC setze und mir etwas ausdenke. Mich küsst die Muse nicht bei Aldi an der Kasse.“

Neben dem Zeichnen pflegte Stein seit vielen Jahren eine weitere Leidenschaft:  das Fotografieren. Als Fotokünstler konzentrierte er sich auf Natur-, Landschafts- und städtische Motive aus der Region Hannover und Niedersachsen. Hinzu kam seine Passion für die Tierfotografie.

Sie ist es auch, die in dem leidenschaftlichen Tierschützer die Idee reifen lässt, mit einer Stiftung gegen das Leid von Tieren anzugehen. Bei hunderten von Fotosessions für seinen Bildband „Hunde“ unterhielt er sich mit den Besitzern. Oft waren es ehemalige Straßenhunde, die aus elenden Verhältnissen oder Tötungsstationen nach Deutschland geholt wurden. Er kommt in Kontakt mit kleinen, engagierten Gruppen von Menschen, die sich entschieden haben, vor Ort zu helfen und alles dafür zu tun, das Elend dieser Hunde zu beenden. „Das hat mich sehr berührt und beeindruckt“, sagt Stein 2018. Noch im selben Jahr folgt die Gründung der „Uli Stein Stiftung für Tiere in Not“. Die gemeinnützige Stiftung unterstützt kleinere Organisationen im In- und Ausland, die sich für Tierschutz, -hilfe und -rettung einsetzen – vom unterfinanzierten Tierheim bis zum Gnadenhof. 

Die Stiftung ist für den leidenschaftlichen Tierschützer ein Projekt des Herzens. Eigentlich scheut er seit Jahren das Licht der Öffentlichkeit. In seinen letzten Lebensmonaten nimmt er jedoch wieder häufiger öffentliche Auftritte wahr. Warum der Wandel? Ein Satz genügte, so seine Managerin Katja Seifert: „Uli, mach es für die Tiere!“. 

Katja Seifert – Vorstand der Stiftung seit Gründung 2018 – übernimmt jetzt allein verantwortlich ihre Leitung und wird diese im Sinne Uli Steins fortführen.       

2 Kommentare zu “Cartoonist Uli Stein gestorben”

  1. Katrin Seifert sagt:

    Hallo Frau Seifert !

    Ich bin sehr traurig 😥 , dass Uli Stein gestorben ist .
    Ich war/bin ein großer Fan von ihm !
    Habe alle seine Bücher , auch viele verschenkt und finde den Verein
    ,,Tiere in Not“ sehr gut . Auch von seinen Hunde- und Eichhörnchen-Fotos bin ich ganz begeistert .

    Ich hoffe doch sehr , dass es Kalender von Uli Stein die nächsten Jahre weiter
    geben wird , denn ich habe jedes Jahr seine Kalender im Buchhandel oder bei’m Lappan-Verlag gekauft .
    Auch Sweat- und Tshirts , die freche Maus , Bleistifte , Duschvorhang und und und habe ich von ihm !

    Es freut mich sehr , dass Sie die Uli Stein Stiftung weiter führen wollen !
    Dazu wünsche ich Ihnen für die Zukunft alles Gute und weiterhin viel Erfolg !

    Mit freundlichen Grüßen
    und bleiben Sie gesund

    Katrin Seifert ( 57 )

  2. Iris sagt:

    Die guten Menschen auf dieser Welt müssen leider viel zu frueh gehen.
    Daher bin ich gluecklich, dass sie den Traum von Ulli Stein weiterleben und die Organisation in seinem Sinn weiterführen. Was gibt es Schöneres als Tieren in Not zu helfen.
    Ich wuensche ihnen dafür von Herzen alles alles Gute.

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